Seminarreihe Elemente
der Fotografie
1. Didaktische Vorüberlegungen
Fachdidaktik der Fotografie
Die Fachdidaktik der Fotografie befasst sich mit der Lehre, welche die
Entwicklung der fotografischen Kompetenzen in einem geplanten Unterrichtsgeschehen
ermöglicht. Das hier vorgelegte fachdidaktische Unterrichtskonzept
basiert auf den wissenschaftlichen Kenntnissen zur Fachdidaktik und den
praktischen Erfahrungen des Verfassers mit Unterricht zur Fotografie an
einem Berufskolleg und in der Erwachsenenbildung etwa ab dem Jahr 1990
und stellt eine Weiterentwicklung des Konzepts von 2004/2005 dar, welches
an der Universität der Künste in Berlin UDK eingereicht wurde.
Bereits 2005 wurde hier die Kompetenzentwicklung der Lernenden und die
Lernortorientierung berücksichtigt.
Ein intensiver kontinuierlicher wissenschaftlicher Diskurs, also eine
fachdidaktische Auseinandersetzung zum Unterricht "der Fotografie"
ist nach Wissen des Verfassers nicht der Fall, obwohl "die Fotografie"
inzwischen an vielen Hochschulen gelehrt wird. Das hat sicherlich einerseits
mit der revolutionären Entwicklung in der Fotografie und andererseits
mit der Tradition der Fotografie selbst zu tun, die ja nun eine sehr praktische
Tätigkeit ist, bei der ein gestalterisch begabter Mensch auch ohne
Ausbildung quasi instinktiv zu hervorragenden Ergebnissen kommen kann.
In der Tradition der Ausbildung zur Fotografie ist die Meister-Lehrling
Konzeption mit sehr direkter Interaktion der beteiligten Personen vorherrschend,
und das nicht nur in Handwerk, Dienstleistung und Industrie, sondern auch
an Hochschulen. In der Phase der Revolution hat diese Konzeption Vorteile.
Der Verfasser des vorliegenden Konzepts lebt letztendlich auch und zwar
bis heute einen Bildungsweg mit den beschrieben Interaktionen. Gleichwohl
soll das vorliegende Konzept eine Grundlage darstellen, die aktuelle Komplexität
der Fotografie mit gestalterischem und beruflichem Anspruch darzustellen
und in Lehrveranstaltungen strukturiert vermittelbar zu machen. Die verwendeten
Begriffe Kompetenzen erwerben/ entwickeln/ sich aneignen weisen auf durchaus
unterschiedliche wissenschaftliche "Schulen" hin. Als These
geht der Verfasser in der Praxis davon aus, dass der Erwerb von Kompetenzen
ein menschlicher Entwicklungsprozess ist, der durch den idealtypischen
Ablauf in Aneignung, Verarbeitung und Veröffentlichung begreifbar
wird.
Entwicklung und Realisierung der Seminarreihe:
Die einzelnen Kurse sind methodisch als Workshop bzw. Werkstatt ausgelegt,
Studierende erwerben bzw. entwickeln nach diesem Konzept in strukturierten
Teilbereichen, also den "Elementen der Fotografie" Kompetenzen.
Das vorliegende didaktisch-methodische Konzept wurde entwickelt aus Elementen,
welche in Erwachsenenbildung, Lehrerbildung, aber auch in Oberstufenkursen
bereits erprobt wurden, ebenso in Bildungsgängen, in denen eine vertiefte
Medienkompetenz erreicht werden sollte.
Gedanklich-planerisch sind für die Fotografen- oder Designerausbildung
an Hochschulen bereits wesentliche Überlegungen mit integriert und
die Implementation in schon bestehende Systeme ist Bestandteil des vorliegenden
Konzepts. Durchgespielt wurde das Konzept anhand aktueller Semesterpläne
von Hochschulen verschiedener Rechtsstruktur, aber mit affinen Fachbereichen.
Es ist davon auszugehen, dass an jeder Fachhochschule, Hochschule für
Künste oder an jeder ähnlichen Lehreinrichtung erheblich bessere
Voraussetzungen für das Lehrvorhaben "Elemente der Fotografie"
anzutreffen sind als die Bedingungen an einer Kollegschule und Fachschule
für Technik, an der das Konzept der "Elemente der Fotografie"
ursprünglich entwickelt und erprobt wurde.
Lernort Multimedia/ Elektronische Bildbearbeitung
Sehr wichtig für solch einen Lernort ist das Vorhandensein eines
vollständigen PC-Arbeitsplatzes für jeden Lernenden. Geräte
wie hochwertige Drucker oder Scanner könnten hingegen als Netzwerkressourcen
eingerichtet werden.
An Software sollte vorhanden sein: Ein schneller Medienbrowser, ein Fotoverwaltungsprogramm
mit weitreichenden RAW-Entwicklungsfähigkeiten wie Adobe Lightroom,
ein finales trickreiches EBV- und Ausgabe-Programm wie Adobe Photoshop.
Weiterhin Programme zur Erstelllung von Veröffentlichung im WWW wie
Dreamweaver oder andere Webeditoren.
Ein PC ist für EBV umso besser geeignet, wenn er zum Einsatzzeitpunkt
ein Preis-Leistungs-Optimum bezüglich CPU, Arbeitsspeicher, Festplatten-Performance,
-Kapazität bei optimaler Mainboard-Basis und Peripherie bietet. Zum
aktuellen Zeitpunkt sind dies CPU-Systeme basierend auf Intel Quadcore
einerlei, ob im MAC oder MS-PC. Zur Datensicherung sollten alle Arbeitsergebnisse
mindestens 3-fach gesichert werden, die entsprechenden dafür notwendigen
Festplatten sind preisgünstiger geworden, so dass die notwendige
Dreifach-Sicherung bezahlbar geworden ist.
Als geeignete und zukunftssichere Betriebssysteme können Mac-OS-X
und Windows ab Windows 7 gelten.
An diesem Lernort werden die fotografischen Datensätze für ihre
Ausgabe entweder im WWW in verschiedenen Geräten oder für die
Druckvorbereitung bearbeitet.
Lernort Fotostudio
Ein gut ausgestattetes Fotostudio sollte vorhanden sein, da die Standards
als bekannt vorausgesetzt werden, soll hier zunächst nicht ausführlich
darauf eingegangen werden. Beim Einsatz von Digitalkameras entsteht kein
so erheblicher Ausstattungsunterschied zum herkömmlichen Fotografieren.
Die Geräte sollten dauerbelastbar sein und die Blitzköpfe sollten
eine hohe Blitzfolge ermöglichen, um auch in der Gruppe zügig
arbeiten zu können. Dauerlicht, besonders mit LED oder ein Atelier
mit Naturlicht wäre natürlich auch sehr gut, am besten, man
hätte die freie Auswahl.
Lernort Fotolabor
Mancherorts werden die herkömmlichen Lernorte Fotolabors abgeschafft.
Ich halte das aus didaktischen, methodischen, künstlerischen und
konservatorischen Gründen für übereilt. Besonders das Schwarz-Weiß-Labor
halte ich noch für unverzichtbar, aber auch das Farblabor hat noch
eventuell seine Berechtigung. Der Fotograf der Gegenwart sollte beides
kennen. Angesichts der weiteren Vielfalt von älteren Techniken bei
einem künstlerischen/ konservatorischen Ausbildungsschwerpunkt sicherlich
nicht ganz auszublenden.
Lernort Werkstatt
Großformat Inkjet-Drucker
Die Großformat Inkjet-Drucker von Epson und Canon sind Bestandteil
der digitalen Revolution der Fotografie. Qualität und Haltbarkeit
entsprechen den Ergebnissen eines sehr guten Fotolabors. In vielen Bereichen
sind diese Drucker sogar als überlegen anzusehen. Die Vorbereitung
der Prints und das Ausdrucken ist genauso eine Fachkompetenz oder ein
"Kunst" wie die Ausarbeitung im Fotolabor, daher essentiell
für die aktuelle Lehre "der Fotografie".
Lernort Location
Die Auswahl der richtigen Location ist bereits eine Kunst für sich,
und kein Fotograf dürfte sie ungestraft vernachlässigen.
Deswegen konstituieren Suche und Bildgenese in Bezug auf Locations wichtige
Lernfelder.
Locations im fotografischen und filmischen Sinne sind Orte, die etwas
Besonderes haben. Sie sind prinzipiell einmalig, sie haben eine hohen
(Wieder-)Erkennungswert, sie bringen etwas herüber: Sie haben Authentizität,
Spirit, Leben, Realität oder Mythos.... mit welchen Worten
man die ästhetischen Besonderheiten dieser besonderen Orte auch immer
zu fassen versucht. Eine Studio-Aufnahme kann das eigentlich nicht haben.
Aber: Wie immer, es gibt Ausnahmen von der Regel.
Erwünschte Lernvoraussetzungen der Teilnehmer der Seminarfolge
Besitz einer Kleinbild-Spiegelreflexkamera und einer Digitalkamera (vorzugsweise
SLR), Kenntnis der wichtigsten Funktionen
Grundlegende fotografische Praxiserfahrungen, d.h. eigene Bilder, die
mit herkömmlicher oder Digitalkamera gestaltet wurden, sind bereits
vorhanden
Kenntnisse im Umgang mit Software/ Hardware; Interesse und Allgemeinwissen
in Bezug auf die Kursthemen.
Zielsetzung der Seminarfolge
Aneignung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich
der Elemente der Fotografie. Erkenntnis von Zusammenhängen
in Hinblick auf Kommunikation, Technik, Ergonomie und Ästhetik. Konkret
sollen folgende Kompetenzen erworben werden:
- Bereitschaft und
Fähigkeiten zur gestalterischen Tätigkeit Fotografieren
- Fähigkeit des Fotografen zur (Selbst-) Reflexion und zum Diskurs
- Stete Beachtung von Fotografie als Kommunikationsmedium
- Beachtung ästhetischer Grundsätze oder deren bewusste Umkehrung
- Planung und Realisierung fotografischer Tätigkeiten
- Umgang mit Analog- und Digitalkameras als gestalterische Werkzeuge
- Umgang mit Licht- und Studiotechnik als gestalterische Werkzeuge
- Umgang mit Menschen am Set und im Team
- Beherrschung fotografischer Situationen und Aufträge
- Bearbeitung des herkömmlichen und digitalen Rohmaterials im Hinblick
auf Veröffentlichungsformen
- Realisierung der Veröffentlichungsformen
- Bereitschaft zum weiterführenden Lernen im gestalterischen Umfeld
(lebenslanges Lernen)
Konkretisierung der Seminarfolge
Im Folgenden wird eine beispielhafte Konkretisierung der inhaltlichen
und zeitlichen Struktur der Seminarreihe Elemente der Fotografie
vorgestellt.
2. Seminar: Theorie
und Praxis des Fotografierens
2.1 Fotografie und Kommunikation Vorbereitung auf fotografische
Situationen
Zunächst soll
das Kurskonzept vorgestellt werden mit Konkretisierung der Kursziele/Kompetenzen
und Vergabe von Themen für Kurzvorträge der Studierenden zu
den abgesprochenen Themen.
Exemplarisch-begrifflich sollen hier einige Beziehungs- und Kommunikations-Effekte
der Fotografie konkretisiert werden ohne Anspruch auf Vollständigkeit,
wobei sich (das liegt in der Natur der Sache) die Bereiche überschneiden.
Selbstverständlich ist der Diskurs zu diesen Themen im Sinn der Sache.
1. Wahrheitsgemäße Dokumentation realer Situationen oder Gegenstände
mit größtmöglicher Objektivität für die dokumentarische
Fotografie, z.B. Dokumentation mit größtmöglicher Objektivität
für Gutachten, für Gericht, als Grundlage für Konstruktion
oder Schadensnachweis etc.
2. Wahrheitsgemäße Dokumentation realer Situationen mit größtmöglicher
Intersubjektivtät in der Reportagefotografie
3. Möglichst vorteilhafte Präsentationen von Gegenständen,
mit dem Ziel für diese zu werben und diese zu verkaufen
4. Möglichst vorteilhafte Präsentationen und Darstellung von
Personen oder Personengruppen, z.B. mit den Zielen:
- ein positives Image in der Öffentlichkeit zu erzeugen
- für sich oder andere zu werben
- das Selbstvertrauen der Abgebildeten zu stärken
- ästhetische Werke zu schaffen
- ...
5. Fotografieren als Lebenskunst, Lebensweise (als Modus Vivendi) oder
künstlerische Tätigkeit
6. Experimentelle Fotografie (spielerischer Umgang mit Fotografie bzw.
bewusste Verletzungen von überkommenen photographischen, gesellschaftlichen
oder ästhetischen Normen).
7. Historizität und psycho-soziale Aspekte der Fotografie
8. Fotografie als Medium der Selbstreflexion und Therapie
9. Fotografie als Widerspiegelung der Beziehungssituation
10. Fotografie als Sprache und Kommunikationsmedium
Jeder, der photographisch
tätig ist, sollte sich bewusst machen, ob er für sich ganz allein
fotografiert (als Lebensart z. B.) oder, wie es meist der Fall ist, in
einem bestimmten Beziehungs- und Kommunikations-Zusammenhang mit anderen
Personen seine fotografische Tätigkeit ausübt. Die ohnehin schon
große (künstlerisch-technische) Komplexität der Tätigkeit
Fotografieren wird noch gesteigert in einem kommunikativen
Gesamtzusammenhang.
Die sprachlich-begriffliche Kommunikation (einschließlich der immer
vorhandenen Meta-Kommunikation sowie metakommunikativer Beziehungsorientierung)
wird noch ergänzt durch die ikonisch-imaginäre bzw. die realistisch-dokumentarische
Bildkommunikation.
2.2 Grundlagen, Traditionen und Konzepte des Fotografierens
-Vorstellung des
Kurskonzepts, Konkretisierung der Kursziele/Kompetenzen
-Vorgaben und konkrete
Aufträge im Rahmen des Kurses
- Grundlagen des
Fotografierens mit diversen Kamerasystemen an praktischen Beispielen
>Traditionen
und Konzepte der Fotografie
>Kamerasysteme, ihre Eigenschaften insbesondere bezüglich gestalterischer
Arbeit
>Kamerasysteme, Vorteile und Nachteile von Analog und Digital
>Objektive, ihre Eigenschaften insbesondere bezüglich gestalterischer
Arbeit
>Kamerazubehör: Blitzgeräte, Filter, etc.: Eigenschaften,
insb. bzgl. gestalterischer Arbeit
>Inbetriebnahme der Kamera, Umgang mit den Funktionen
>Neue Möglichkeiten von digitalen Kameras in der Aufnahmepraxis
>Übersicht: Filme und deren Eigenschaften
>Fotografieren mit manueller Einstellung der Parameter
>Fotografieren mit Automatik
>Blitzfotografie: Manuelle Einstellung/ Automatiken
>Speichermedien, Übertragung von Bilddateien von der Kamera zum
PC
>Sicherung und Archivierung des Bildmaterial
- Fotografieren mit technischem und gestalterischem Anspruch
>Traditionen und
Konzepte der Fotografie
>Fotografie und Kommunikation
>Manuelle Einstellungen und automatikunterstütztes Arbeiten (Diskurs)
>Anwendung erweiterte Kenntnisse zur Fototechnik, selbstständig
arbeiten
>Blitzfotografie mit Kamerablitz, Systemblitz und Studioblitz
>Strategien beim Fotografieren mit Programmen/ Blitzprogrammierung
>Einsatz von Effekten und Filtern
>Verfremdungstechniken bei der Aufnahme
>Dateiformate und ihr optimaler Einsatz im Workflow
>Weißabgleich-Strategien
>Strategien bei digitalen Eingriffen (Tonwerte, Kontraststeuerung,
Schärfe, Farbmanagement,...)
>Weiterverarbeitung der Kamerabilder mit EBV
2.3 Arbeiten in exemplarischen fotografischen Situationen
Im Kursverlauf werden
exemplarische Situationen des Fotografierens durchgespielt, um die gestalterischen,
kommunikativen und technischen Möglichkeiten der Fotografie zu erfahren.
Zunächst wird aus der Gruppensituation heraus gearbeitet, damit die
Kursteilnehmer erfahren, dass auch diese Tätigkeit im Team sinnvoll
sein kann. Neben der Erfüllung von vorgegebenen Aufträgen sollen
auch eigene Erkundungen, Erfahrungen und Vorstellungen fotografisch realisiert
werden.
-Mensch, Fotografie,
Kommunikation und Beziehung
-Urheber, Bildautor, Reporter, Künstler:
-Beispiele aus den Werken der Photographie und der Arbeit wichtiger Fotografen
-Auswahl und Vorbereitung von fotografischen (menschlichen) Situationen
-Auswahl und Vorbereitung von fotografischen Locations (Background, Landschaft)
-Aufnahmepraxis in der näheren fotografischen Umwelt:
>Praktische Fotografie im Bereich der Hochschule
>Fotografie im persönlichen Umfeld, Heimat
>Aufnahmepraxis in der weiteren fotografischen Umwelt (Fotoexkursionen):
>Industrieaufnahmen bei Tag/Nacht
>Die Großstadt bei Tag und Nacht
>Historische Gebäude und moderne Architektur
-Garten, Park, Landschaftspark-Ensemble
-Reportage und People (Fotos vom Menschen) Thema z.B.: Leben in
Duisburg
-Malen mit Licht Gestalterische Fotografie im Studio (Portrait-Workshop)
-Model-Workshop Gestalterische Fotografie im Studio mit Model
- Produkt-Fotografie
3. Seminar: Elemente
zur Ästhetik und Geschichte der Fotografie,
Leben und Werk ausgewählter Fotografen
Zunächst soll
das Kurskonzept vorgestellt werden mit Konkretisierung der Kursziele/Kompetenzen
und Vergabe von Themen für Kurzvorträge der Studierenden zu
den abgesprochenen Themen.
-Fotografie als abbildendes, künstlerisches und kommunikative Medium:
-Grundlagen der Bildanalyse und Bildinterpretation
-Bildanalyse und Bildinterpretation (vertieft)
-Fotografie als vielseitiges
Medium der Gegenwart, Fotografie und WWW
-Der Fotograf als
Urheber, Bildautor, Reporter, Künstler, Psychologe...
> Werk und Leben wichtiger Fotografen
>Exemplarisches aus den Werken der Photographie
4. Seminar: Handwerkliche,
künstlerische und experimentelle Verarbeitung des fotografischen
Rohmaterials in der Dunkelkammer
-Grundkenntnisse
zur Fototechnik:
Fototechnische Geräte verstehen und bedienen:
Fotolabor: Vergrößerungsgeräte, Objektive, Filter, Hilfsmittel,..
-Grundkenntnisse
zu fotografischen Materialien:
Filme, Fotopapiere, Fotochemie
-Grundkenntnisse
zu fotografischen Methoden/ Verfahren:
Kontaktprints herstellen
Herstellung von SW- Abzügen (Schwerpunkt)
Experimentelle Verfahren: Fotogramme, einfache Tonungen
Herstellen von Color- Abzügen
-Filmentwicklung,
insbes. SW- Film und IR-Film
-Fototechnische Geräte
im Fotolabor verstehen und selbstständig arbeiten:
Vergrößerungsgeräte, Objektive, Hilfsmittel etc.
Scharfstellen und Belichten
-Vertiefte Kenntnisse
zu fotografischen Materialien:
Filme, Fotopapiere, Fotochemie
-Vertiefte Kenntnisse
zu fotografischen Methoden /Verfahren sowie manipulierende Eingriffe :
Nachbelichten, Abwedeln, Einsatz von Masken,...
Herstellung von SW- Abzügen (...Fine Print)
Tonungen, Fotogramme, Colorierungen
Herstellen von Color- Abzügen (Anwendung von Farben-Theorien)
Experimentelle Verfahren:
- Solarisation
- Verfremdende Transferverfahren, z.B. Cyanotypie
- motivspezifische
Besonderheiten der Abzüge, z.B.
-Industrieaufnahmen bei Tag/Nacht
-Großstadt bei Tag und Nacht
-Historische Gebäude und moderne Architektur
-Studio-Fotografie: Portrait
-Reportage und People (Fotos vom Menschen)
-Filmentwicklung
( Colornegativfilm C41, Dia E6)
-Arbeiten mit Scannern;
Ausgabe für den Monitor
oder für den Druck (Arbeitsfolge, Qualitätskriterien)
5. Seminar: Erfassung und Verarbeitung von fotografischem
Rohmaterial und Bearbeitung im gestalterischen digitalen Workflow
5.1 Sicherung und
Ordnung des fotografischen Rohmaterials auf PC, gestalterische Grundbearbeitung
mit Adobe Lightroom
-Erfassung und Sammlung/
Übertragung der digitalen Quelldateien auf ein Sicherungssystem
-Klärung der
unterschiedlichen digitalen Quellformate (abhängig vom jeweiligen
Hersteller der Digitalkamera) sowie deren spezifischen Eigenschaften,
Vor- und Nachteile
-Sichtung, Sortierung
und Selektion der Quelldateien. Ordnung von Motiv, Motivgruppe, Menge,
Bearbeitungsstatus und Sicherungsstatus
-Diskussion und Entscheidung
der weiteren Vorgehensweise. Aufstellung von Maßstäben.
Aufgabenübernahme durch Seminarteilnehmer
-Erarbeitung von Maßstäben für die Bewertung von Bildqualität
-Erarbeitung von Kriterien zur übersichtlichen Speicherung der Quelldateien
-Erarbeitung der technischen Grundlagen zu Speicherung von Bilddateien
in PC Systemen
-Grundlage des digitalen Bildes: Pixel, Farbtiefe, Auflösung, Dateigröße,
Druckgröße, dpi, lpi,...
-Bearbeitung der
Rohdateien mittels Lightroom, Optimierung der Parameter bei der Grundbearbeitung
-Weißbalance, Tonwertkorrektur
-Bildteile selektieren und optimieren
-Ausflecken mittels Stempelwerkzeug
-Verwendung von Scharf- und Weichzeichner
-Nachbelichten und Abwedeln
-Vorläufige
Ergebnissicherung, Selbstreflektion, Gruppenreflexion
5.2 Gestalterische Verarbeitung des fotografischen Materials mit spezifischen
EBV-Programmen und Plug-Ins, zum Beispiel mit Adobe Photoshop
-Aneignung der Grundlagen
der elektronischen Bildbearbeitung
-Grundeinstellungen/ erweiterte Einstellungen zu Photoshop
-Farbräume: RGB, LAB,CMYK
-Gradationskurven
-Bildteile selektieren und optimieren
-Ausflecken mittels Stempelwerkzeug
-Bildmanipulation mittels Verflüssigen
-Verwendung von Scharf- und Weichzeichner
-Nachbelichten und Abwedeln
-Vorläufige
Ergebnissicherung, Selbstreflektion, Gruppenreflexion
-weiterführende
Techniken
-Verwendung von Ebenen und Kanälen
-Verwendung von Freistellern und des "Verflüssigen"-Werkzeugs
-Experimente mit Filtern und Plug-Ins
-Erstellen von Composings
-Exkursion bzw. Praxisphase:
Agentur, Redaktion, Druckerei, Fachmesse etc. (Vorbereitung, Durchführung,
Nachbereitung)
5.3 Finale Gestaltung des fotografischen Materials und Veröffentlichung
von Fotografien in verschiedenen Veröffentlichungsformen
-Materialauswahl
-Vorbereitung fotografischer Veröffentlichungen; Überlegungen
zur Form der Veröffentlichung
-Album, Portfolio, Kurzpräsentation
- Lichtbildmediaschau, Fotoausstellung , Mappe, Präsentation
-Überlegungen
zu den Kommunikationszielen der Veröffentlichung. Erarbeitung von
Textmaterial.
Überlegungen zur Rechtsituation
-Grundlagen der Umwandlung/ Ausarbeitung von Bilddateien für die
Veröffentlichungsformen: Netzwerke (Intranet/ Internet), Ausdruck,
digitale Dia- bzw. Multimediaschau
-Dateiformate: Eigenschaften,
Einsatzgebiete
-Farb-Management für Drucker, für Bildschirm und für Internet
-Fotoeigenschaften für Bildschirmausgabe, Internet/Intranet,
für Beamer-Präsentation, für Druckausgabe
im Vergleich zu herkömmlichen Medien
-Erarbeitung einer digitalen Dia-Schau per Internet/Intranet/Beamer
-Vorläufige Ergebnissicherung, Selbstreflektion, Gruppenreflexion
-Erarbeitung/ Gestaltung von Internet-Seiten z.B. mit HTML-Editor, z.B.
Dreamweaver
-Überlegungen zu den Kommunikationszielen der Veröffentlichung.
Erarbeitung von Textmaterial
-Überlegungen zur Rechtsituation
-Erarbeitung der Gestaltungs- und Veröffentlichungsmöglichkeiten
mit Web-Editoren anhand der Aufgabenstellung und den Perspektiven der
Teilnehmer
-Grundlagen und Grundeinstellungen zu Dreamweaver.
-Aneignung von grundlegenden Gestaltungsarbeiten z.B. mit Dreamweaver,
z.B. mittels HTML -Bereitstellung von Bilddateien und Beschreibungen auf
Internet-/Intranet-Seiten (upload) mit
Dreamweaver (bzw. FTP-Programm)
-Beispiel Fotoausstellung:
-Ausdrucke mit Inkjet (Arbeitsfolge, Qualitätskriterien) herstellen
-Ausstellungsfotos selektieren, Passepartouts herstellen / auswählen,
Rahmen auswählen, Bilder in Passepartouts einpassen und rahmen
-Ausstellungseröffnung (Adresslisten, Einladungen,...) und Ausstellungsraum
vorbereiten
6. Seminar: Weiterführende
Gestaltung von Veröffentlichungsformen
-Aneignung von weiteren Gestaltungsfähigkeiten mit Publikations-
und Design-Software
-Aneignung von weiteren
Gestaltungsfähigkeiten z.B. mit Adobe Creative Suite
-Ausblick und Überblick
bezüglich des Entwicklungsstandes von Publikations-, Netzwerk- und
Design-Software
- Methoden des autodidaktischen
Lernens, Lern-Communities im Netz
-Planung der Weiterführung,
Selbstreflektions-/ Gruppenreflexions-Phase
7. Seminar: Reflexion
von gesellschaftlichen Phänomenen und Prozessen u.a. unter ästhetischen
Gesichtspunkten in künstlerisch-wissenschaftlicher Arbeit.
Umsetzung der Einwirkung auf gesellschaftliche Prozesse mit künstlerisch-wissenschaftlichen
Mitteln und Methoden.
-Auswahl und Reflexion
relevanter gesellschaftlicher Phänomene und Prozesse
-Zielgerichtete Überlegungen zu einem sinnvollen Einsatz wissenschaftlich-künstlerischer
Ansätze
-Konkrete Umsetzung und Realisierung der erworbenen wissenschaftlich-künstlerischen
Kompetenzen im realer gesellschaftlicher Praxis
8. Literatur
Literatur zu Seminar 2 und 3
1. Gräf, Werner:
Es kommt der neue Fotograf! Berlin 1929: Reckendorf (Nachdruck Köln
1978: König)
2. Schönheit:
Eine Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts: Chahine, N. und Andere: München
2000: Schirmer und Mosel (Autorisierte dt. Ausgabe des 2000 in Frankreich
erschienen Originals)
3. Empfehlenswert
sind fast alle Bände der deutschsprachigen Ausgabe der Reihe: Foto
Professionell, erschienen im Verlag Laterna Magica oder die englischsprachige
Originalausgabe, erschienen im Verlag Rotovision, Schweiz. Sehr empfehlenswert
sind die Bände (bzw. je nach gewähltem Schwerpunkt, s.u.):
-Portraitfotografie
-Studio Portrait Photography
-Nachtaufnahmen
-Moderne Produktfotografie
-Stilleben
4. Jorns, Andreas:
Das Blitz-Kochbuch. Heidelberg 2012: dpunkt
5. Diverse Autoren:
Künstler.... München Berlin London NY 2009: Prestel
Literatur zu Seminar 4
- (frühere)
Publikationen der Herstellerfirmen der im Seminar verwendeten Fotomaterialien:
Tetenal, Ilford, Kodak, Maco, Fuji, Agfa, Konica etc.
- Creative Darkroom
Techniques. Eastman Kodak 1974 deutsche Übersetzung 1978: Ideen für
kreative Bildgestaltungen
- Ausgaben der (eingestellten)
Fotolabor-Fachzeitschrift
Literatur zu Seminar
5.1 und 5.2
Anmerkung: Grundlegende
Literatur zu Photoshop etc. ist in großer Auswahl am Markt. Ein
bestimmtes Werk sticht allerdings nicht hervor. Der kritische Vergleich
wäre eine spannende Aufgabe.
Die meisten Studierenden haben schon Grundkenntnisse in Photoshop, so
dass an einer Hochschule die Basics als bekannt anzusehen sind. Im folgenden
sind einige exemplarische Lehrbücher aufgeführt.
1. Evening, Martin:
Adobe Photoshop Lightroom 4 -LR4. Das offizielle Handbuch für Fotografen
(Verlag Pearson Photo, 2013) (Gebundene Ausgabe, deutsche Sprache) Zu
LR5 nur in englischer Sprache
2. Bruce Fraser, Jeff Schewe: Real World Image Sharpening with Adobe Photoshop,
Camera Raw, and Lightroom (Taschenbuch, ausschließlich Englischsprachige
Ausgabe erhältlich)
3. Margulis, Dan: Photoshop Farbkorrektur. München: Addison-Wesley
2007
4. Margulis, Dan: Photoshop LAB Color. München: Addison-Wesley 2006
5. Birgit Nitzsche,
Karsten Rose: Digitales Face-und Bodystyling. München: Addison-Wesley
2009
6. Eismann, Katrin:
Photoshop Retusche und Restauration. München: Addison-Wesley 2006
Literatur zu Seminar 5.3
1. Kentie, Peter:
Web Graphics. München 2000: Addison Wesley
2. Koch, Daniel:
Suchmaschinenoptimierung. München 2007: Addison Wesley
3. Fries, Christian:
Mediengestaltung. München, Wien 2002: Hanser (fv)
4. Turtschi, Ralf:
Mediendesign. Zürich/ Sulgen 2000: Niggli
7. Cavanaugh, Sean:
Type Design. Zürich 1997: Midas
Weiterführende
Literatur zu Seminar 2 und 3:
Allgemeine Übersicht:
-Magic Moments- Leica.
Nicole Rubbe, Leica AG (Hg.): Solms/ Köln/ München 1994: Moser
(für Leica AG)
- Empfehlenswert
sind (s.o.) fast alle Bände der deutschsprachigen Ausgabe der Reihe:
Foto Professionell, erschienen im Verlag Laterna Magica oder die englischsprachige
Originalausgabe, erschienen im Verlag Rotovision, Schweiz.
Portraitfotografie:
-Bull, Clarence Sinclair:
Clarence Sinclair Bull: Starfotograf bei MGM. München 1989: Schirmer/
Mosel
-Newton, Helmut:
Portaits. Bilder aus Europa und Amerika. München 1990: Schirmer/
Mosel
-Jeanloup Sieff-
40 Jahre Fotografie. Köln 1996: Taschen (Französische Originalausgabe
Paris 1990: Contrejour)
-Jeanloup Sieff:
Photographien. München 1983: Schirmer/ Mosel (Frz. O-Ausgabe Paris
1982: Contrejour)
-August Sander. Menschen
des 20. Jahrhunderts. Studienband. Photographische Sammlung / SK Stiftung
Kultur Köln; konzipiert von Susanne Lange und Gabriele Conrath-Scholl.
München nn: Schirmer/ Mosel
-August Sander. Menschen des 20. Jahrhunderts. Gesamtausgabe in 7 Bänden:
Photogr. Sammlung / SK Stiftung Kultur, Köln (Hg.). Bearbeitet und
neu zusammengestellt von Susanne Lange, Gabriele Conrath-Scholl, Gerd
Sander: München nn: Schirmer/Mosel
Landschaftsfotografie:
-Becher, Bernd &
Hilla: Industrielandschaften. Photographien: München nn: Schirmer/
Mosel
-Adams, Ansel: Unberührte
Landschaften. Andrea G. Stillman (Hg.): München 1990: Christian
-Maier-Solg, Frank/
Greuter, Andreas: Landschaftsgärten in Deutschland. Stuttgart 1997:DVA
Lang, Horst: Als
der Pott noch kochte. Photographien aus dem Ruhrgebiet: München nn:
Schirmer/ Mosel
Modefotografie:
Newton , Helmut.
Pages from the Glossies. Facsimiles 1956-1998.: June Newton & Walter
Keller (Hg.). Zürich 1998: nn
10 Years Of Dolce
& Gabbana: München nn: Schirmer/ Mosel
Lewis, Herve: Aubade,
Augenblicke der Verführung: München 2001: Knesebeck
Techniken der Bildbeeinflussung
bei der Aufnahme:
Schminktechniken:
Publikationen der Firmen Kryolan und Grimas, sowie Zeitschriften mit den
aktuellen Trends (s.u.)
Fotografische Filter:
- Publikationen der Hersteller von fotografischen Filtern: Heliopan, Schneider
(B&W), Lee, Cokin,...
- Tests in einschlägigen Fachzeitschriften
Fotografische Filme:
- Publikationen der Filmhersteller: Ilford, Kodak, Maco, Fuji, Agfa, Konica
etc.
- Tests in einschlägigen Fachzeitschriften
Lichtformer, Hintergründe,
Studiomaterial:
- Publikationen der Hersteller von Studiolicht: Elinchrom, Multiblitz,
Richter, Bowens, etc.
- Tests in einschlägigen Fachzeitschriften
Fachzeitschriften zu Kunst, Fotografie, Design, Mode,..:
-Fotografie: Photographie;
digit!; digifoto; Docma (Doc Baumann)
-Design: Page
-Kunst: Art
-Technik: ct
, MacUp, MacWelt
Mode: Vogue, Elle, Madame, Cosmopolitan,
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