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Mythos Ruhrgebiet |
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Das Ruhrgebiet: Begriff, Mythos und Heimat? Fragen, Hintergründe und Geschichte Heinrich Böll schreibt 1958: "Entdeckt ist das Ruhrgebiet
noch nicht. Es bleibt Mythos oder Begriff und ist doch Heimat, so
geliebt wie jede andere Heimat." Auch die Identität eines
typischen Ruhrgebietsmenschen lässt sich keineswegs exakt eingrenzen,
und so lässt sich auch niemand so eben mal ausgrenzen. Es bieten
sich also genügend Ansätze für die Legenden- und Mythenbildung,
denen hier nachgegangen werden soll. Mythos
Ruhrgebiet, was ist das? Viele sprechen davon, doch kaum einer weiß
Genaueres. |
Das Ruhrgebiet als Begriff, Mythos und Heimat: Exemplarisch Duisburg, der Mythos von der Stadt Montan Die Größe der Industrie im Ruhrgebiet war von unvorstellbarer Größe. Ihre Ausbreitung war gewaltig, die Städte wurden nicht in vielen Jahren bürgerlicher Arbeit geschaffen, sondern von der Industrie in zwei, drei Jahrzehnten um 1900 herum aus dem Boden gestampft. Die Städte wurden auf gewaltige Art und Weise nach den Erfordernissen der Industrie in die Landschaft gesetzt. Diese schiere Ausbreitung, gewaltige Produktionsmengen an Kohle, Stahl etc. und mächtige Erscheinungen begründeten den "Mythos Ruhrgebiet". Von der gesamten gewaltigen Hüttenindustrie
des Ruhrgebiets ist nach etwa 170 Jahren nur noch die in Duisburg produzierende
übrig geblieben.
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Peter
Bochynek: Mythos Ruhrgebiet: Didaktisches und fotografisches Portfolio |
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Peter Bochynek, Aufnahme von 2006: Neue Kokerei am Rhein, DU-Schwelgern |
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Duisburg
am Tage: Blick auf den Duisburger Norden im Jahr 2006 Blickrichtung von der linken Rheinseite zur recheten Reinseite nach Osten ©2006 Bochynek Bildentstehung: Landschaft des Duisburger Nordens im Jahr 2006 : Aufnahme mit Canon DSLR. Entwicklung in LR. Weitere Bearbeitung in EBV 2014-2019. Bildgebung in Color. Industriegeschichte im Bild: Hier im Bild die Neue Großkokerei der TKS AG in Duisburg-Schwelgern. Baubeginn 2000, Fertigstellung und Betrieb ab 2003. Gesamte Baukosten ca. 800 Mio. Euro. Die alte Kokerei "August Thyssen" in Duisburg-Bruckhausen -weiter unten im Bild zu sehen- wird 2003 stillgelegt. |
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Peter Bochynek, Aufnahme von 1999: Duisburg-Innenhafen, erhaltenes Speichergebäude, Fotografische Bildgebung: Blaue Stunde |
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Duisburg
am Abend: Blick auf die Speicher im Innenhafen 1999 zur Blauen Stunde ©1999 Bochynek Bildentstehung: Landschaft der Duisburger Häfen: Aufnahme mit Großbildkamera DIA im Format 6X12 cm. Silbergelatine Diapositiv-Film Entwicklung. Weitere Bearbeitung in EBV 2014-2019. Industriegeschichte als Hafengeschichte im Bild: Die Speicher am Innenhafen wurden nach einem Konzept von Sir Norman Forster erhalten und mit Büro- und Wohngebäude in der Nähe ergänzt, so dass heute eine urbane attraktive Verbindung von Arbeit, Freizeit und Wohnen gelungen ist. |
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Fotografie
im didaktischen Portfolio: |
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Mythos
Ruhrgebiet: Titelbild 1997 der Internationalen Bauaustellung IBA (Hochofen
2)
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Bildentstehung:
Aufnahme Mai 1997 Landschaftspark Duisburg mit Silbergelatine-Mittelformat,
Langzeitbelichtung, Neu-Scan, Ausarbeitung 2014 ©
P.Bochynek
1997, 2014 |
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Fotografie
im didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft,
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg
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Gießhalle
1997, Hochofen 2
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Bildentstehung:
Aufnahme 1997 Landschaftspark Duisburg mit Silbergelatine-Mittelformat,
Langzeitbelichtung, Neuscan Ausarbeitung 2014 © P.Bochynek 1997, 2014 Lichtinstallation von Jonathan Park, fertiggestellt im Dezember 1996 Industriegeschichte im Bild: Blick auf die Gießhalle des Hochofen 2 im Landschaftspark. HO2: Erbaut 1964, Stilllegung 1982 |
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Fotografie
im didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft,
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg
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Gruppe der großen Winderhitzer zu Hochofen 5 im Landschaftspark Duisburg-Nord 1997. Bildentstehung:
Aufnahme 1997 Landschaftspark Duisburg mit Silbergelatine-Mittelformat,
Langzeitbelichtung, Neuscan |
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Fotografie
im didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft,
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg
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Gruppe
der großen Winderhitzer im Landschaftspark Duisburg-Nord 1999
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Blick von der mittleren Aussichtsplattform in Richtung Oberhausen. Links im Hintergrund die Cowper des Hochofen 2 Bildentstehung:
Aufnahme 1997 Landschaftspark Duisburg mit Silbergelatine-Mittelformat,
Langzeitbelichtung, Ausarbeitung 2019 © P.Bochynek
1999, 2019 |
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Fotografie zum didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft, Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg |
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Hochofen
1, Piazza Metallica Landschaftspark Duisburg-Nord 2005
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Bildentstehung: Aufnahme 2005 Landschaftspark Duisburg mit Silbergelatine-Mittelformat, Langzeitbelichtung, Neu-Scan, Ausarbeitung 2019 © P.Bochynek 2005, 2019 Lichtinstallation von Jonathan Park, fertiggestellt im Dezember 1996 Industriegeschichte im Bild: Blick auf Hochofen 1 im Landschaftspark: Neubau 1956 durch die Gutehoffnungshütte, Oberhausen-Sterkrade. Mit einem Nutzvolumen von 517 cbm und Gestelldurchmesser von 5,2 m erzeugte er 800 bis 1100 t Roheisen pro Tag. Der freistehende, vollständig gepanzerte Hochofen hat eine Höhe von 22,23 m. Stilllegung 1982. Kunstgeschichte: Die Metallplatten der Piazza Metallica wurden im Zuge der Gestaltung des Landschftsparks als Kunstwerk eingefügt. Bodenplastik von Peter Latz. Hintergrund zum Bild: Das 1985 stillgelegte Hochofenwerk wird 1989 ein Projekt der "Internationalen Bauausstellung Emscherpark" (IBA). Aus dem Wettbewerb mit fünf internationalen Bewerbern geht der deutsche Landschaftsarchitekt Peter Latz Freising/Kassel als Sieger hervor, und so wird der Landschaftpark realisiert. Peter Latz erhielt den "Topos Landscape Award 2013". Die Zeitschrift Topos The International Review of Landscape Architecture and Urban Design zeichnet somit erstmals einen Landschaftsarchitekten für sein Lebenswerk aus. Latz beeinflusst Landschaftsarchitekten weltweit. Dabei gilt vor allem der Landschaftspark Duisburg-Nord als Ikone der Konversion von Industriebrachen. Mit diesem Projekt setzte Latz wesentliche Maßstäbe für die Gestaltung und Nutzung vormals industrieller Orte. Außerdem bereicherten Latz Überlegungen zum ehemaligen Hochofenwerk die Diskussion, was ein Park im beginnenden 21. Jahrhundert leisten muss. Der Landschaftspark Duisburg-Nord wurde mit den Preisen Green Good Design Award 2009, EDRA Places Award 2005, Play & Leisure Award 2004, der Grande Medaille d´Urbanisme 2001 und dem 1. Europäischen Preis für Landschaftsarchitektur Rosa Barba 2000 ausgezeichnet. |
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Fotografie im didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft, Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg |
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Blickrichtung
nach Westen vom Hochofen 5 LaPaDu aus auf Delta Musik Park in Duisburg-Hamborn,
Hintergrund Thyssen-Hochöfen, 1998
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Bildentstehung:
Aufnahme 1998 mit Silbergelatine-Mittelformat, Langzeitbelichtung, Teleobjektiv,
Ausarbeitung 2019 |
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Fotografie zum didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft, Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg |
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Blick
nach Westen vom Hochofen 5 LaPaDu aus auf Thyssen Duisburg- Bruckhausen,
2001
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Bildentstehung:
Aufnahme 2001 mit Silbergelatine-Kleinbild, Teleobjektiv, Ausarbeitung
2019 |
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Fotografie
im didaktischen Portfolio: Industrie, Technologie, Arbeit, Gesellschaft,
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburg
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Blick auf die 1994 stillgelegten Hochöfen 7 und 8 von Duisburg-Ruhrort, Dezember 2001 | ||||
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1997 Große Spiegelung der Hüttenwerk-Krans (genannt Krokodil) Bildentstehung:
Aufnahme 1997 mit Silbergelatine-Mittelformat, Langzeitbelichtung, |
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2001 Duisburg Innenhafen Bildentstehung:
Aufnahme 2001 mit Silbergelatine-Mittelformat,
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2002
DU-Ruhrort, Eisenbahnhafen
Bildentstehung: Aufnahme 2002 mit Silbergelatine-KB, EBV Ausarbeitung 2014-2019 © P.Bochynek 2001, 2019 |
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Dieser Teil der WebSite enthält zusätzliche Fakten und Kommentare zu bekannten Problemen, aber auch positiven Entwicklungen des Ruhrgebiets am Beispiel Duisburgs, die an anderer Stelle dieser Website ausführlicher dargestellt werden: Ruhrgebiet: Historisch-Politische Dimension
Peter Bochynek:
Der Essay analysiert die Situation des Ruhrgebiets 2014, hier die behandelten Aspekte: 1. Das Ruhrgebiet: Begriff, Mythos und Heimat? 2. Mythos Ruhr, Emscher oder Rhein? 3. Menschen im Ruhrgebiet 4. Mythos Industriegigant 5. Die Farben des Mythos 6. Manifestationen des Mythos 7. Mythos und Sündenfall 8. Wirtschaft und Politik heute. Das Ende des Mythos? 9. Mythos Zukunft?
Mythos Ruhrgebiet Der Mythos
Ruhrgebiet hat gewaltige Schrammen abbekommen. Die Fragen: Was tun im
Ruhrgebiet? Wer hilft nun dem Ruhrgebiet? müssen nun als nächstes
mit Ideen beantwortet werden. Die Risiken, aber auch die Chancen für
die Zukunft sind beträchtlich, vor allem müsste die politische
Zersplitterung des Reviers dringend überwunden werden. Gemeinsame
Umsetzung von Förderung von Wirtschaftskraft und Verkehrsinfrastruktur
über die Grenzen der einzelnen Kommune hinaus ist das Gebot der
Stunde. Auch muss die Bundesrepublik endlich dazu die Kommunen mit nachhaltig
genügend Finanzmitteln ausstatten. Überfällige und sinnvolle Investitionen z.B. in Infrastruktur (Tourismus, ÖPNV, Straßen, Wege, Parks, Brücken, Flächenrecycling etc.), in Bildung und Berufsbildung in der Rhein-Ruhr-Emscher-Lippe-Region können von den Kommunen mit zusätzlichen Hilfen geschultert werden. Wer hilft nun dem Ruhrgebiet? Welche Maßnahmen sind noch zusätzlich notwendig? Die Diskussionen der Politik, vor allem zur Finanzierung ziehen sich unerträglich lange hin, und wenn erst ab dem Jahre 2020 die Bundes-Finanzpolitik den alten Industrierevieren einen neuen Stellenwert einräumen sollte, wird es vielleicht schon zu spät sein. Verkehrsprobleme, private und öffentliche Armut, Arbeitslosigkeit, problematisch sich entwickelnde Stadteilsituationen, insbesondere im Norden des Reviers, sprechen eine andere Sprache, nämlich die der urbanen Krise und der "Stupid Economy". Wenn das
erfolgreich und kraftvoll angegangen wird, mag es heißen:
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